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Donnerstag, 20. November 2014

Strafzinsen für Bankguthaben

Einen negativen Realzins haben wir schon seit einiger Zeit, da die Inflation schon länger größer ist als das, was die Zinsen auf Guthaben einbringen. Tagesgeld, Guthaben bei Banken, Bargeld und Ähnliches werden also weniger wert, auch wenn der Zinssatz positiv ist - die Bank noch Zinsen zahlt. Neu ist, dass nun auch der Zinssatz negativ sein kann, also auch der Nominalzins (das was die Bank an Zinsen zahlt) negativ werden kann. Bei solchen Negativzinsen fließt dann kein Geld auf das Anlegerkonto als Belohnung dafür, dass Geld angelegt wurde, sondern es werden Strafzinsen vom Kontoguthaben für die Verwahrung abgezogen.

In unserer bisherigen Wirtschaftswelt erhielten Kontoinhaber und Anleger (Sparer, Geschäftskunden etc.) dafür, dass sie Geldeinlagen bei einer Bank hatten, Zinsen, denn die Banken konnten mit den Guthaben arbeiten - das Geld beispielsweise als Kredite an Unternehmen verleihen und so eine Rendite erwirtschaften, von denen ein Teil eben Sparer/Anleger als Positivzinsen erhielten.

Doch seit die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins mehr und mehr gesenkt hat, um die Konjunktur anzukurbeln, die durch die Weltwirtschaftskrise, den Umgang damit sowie durch hausgemachte Länderkrisen ausgebremst wurde, ist immer mehr Geld im Umlauf. Die Banken haben andererseits weniger Möglichkeiten, Geld mit dem Geldverleihen zu verdienen, oder gehen aus Angst weniger Risiko ein - obwohl sie für das ihrerseits geparkte Geld bereits Strafzinsen bei der EZB bezahlen müssen. Infolge dieser Entwicklung wurde auch der Zins für Kontoguthaben, Sparbucheinlagen, Tagesgeld oder Festgeld immer niedriger. Wie heute von n-tv gemeldet, verlangen nun bereits die ersten Banken Negativzinsen für Guthaben.

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So verlange die Commerzbank Strafzinsen für hohe Guthaben von Geschäftskunden und die Deutsche Bank erwäge, gleichzuziehen. Die kleine Skatbank verlangt bereits seit Anfang November Negativzinsen für sehr hohe Guthaben auf Tageldgeldkonten (höher als 500.000 Euro) und Girokonten (höher als 2 Millionen).

Die gute Nachricht: Der kleine Sparer wird voraussichtlich noch nicht so bald zur Kasse gebeten. Derzeit geht es darum, Unternehmen davon abzuhalten, große Guthaben ungenutzt rumliegen zu lassen.

Tipp: Schutz vor Negativzinsen bzw. eine Verbesserung der Verzinsung können Sachanlagen wie Aktien, Immobilien, Rohstoffe und Edelmetalle bieten - wobei viel Umsicht notwendig ist, damit die höhere Gewinnchance nicht vom höheren Risiko vernichtet wird.

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Montag, 25. März 2013

Kredite werden teurer

Davor warnt auch die Zeitung "wirtschaft" der IHK für München und Oberbayern indirekt in einem Artikel in der Ausgabe 1/2013 ihre Leser - das sind Firmenchefs von Kleingewerben, doch dürfte das für alle, auch Privatanleger und Verbraucher, gelten.

Ab 2013 wird Basel III schrittweise umgesetzt. In diesem Reformpaket zu Basel II geht es darum, dass die Banken strengere Auflagen hinsichtlich Eigenkapital und Liquidität erfüllen müssen. Dafür werden sie vermutlich einen Teil ihrer Gewinne einbehalten und haben dann weniger Geld "zum Arbeiten".

Das bedeutet: Wahrscheinlich werden die Banken weniger Geld für Kredite zur Verfügung haben, die sie ausgeben können, und/oder sie werden vor allem risikoreiche Kredite gar nicht oder zu ungünstigeren Bedingungen gewähren. So ähnlich formuliert es Josef X. Baumeister, Inhaber der baumeistervalue GmbH, der in besagtem Artikel zitiert wird. Beides dürfte sich auf jeden Fall negativ für die zukünftigen Kreditnehmer auswirken.

Und es ist nicht anzunehmen, dass nur Unternehmenskredite teuerer bzw. schwieriger zu bekommen sein werden - weshalb die IHK ihren Lesern rät, die Unternehmenszahlen zu professionalisieren. Auch Privatanleger und Verbraucher werden möglicherweise nach mit einer Verteuerung der Kredite - vom Dispokredit bis zum Ratenkredit - rechnen müssen.

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Freitag, 6. Juli 2012

Geldanlage in der Finanzkrise

Die Finanzkrise in der Eurozone ist nach wie vor bedrohlich. Auch wenn es einige Lichtblicke gibt, sorgen sich die Privatanleger um ihre Ersparnisse. Wie geht man am besten strategisch vor?

Obwohl es einige Lichtblicke gibt – so scheint sich die Lage in den früheren Problemländern Irland und Portugal entspannt zu haben -, ist das Griechenland-Problem immer noch nicht gelöst und auch Spanien und Italien bereiten Sorgen.

Politiker, Unternehmer, Banker und Wirtschaftsfachleute sind sich uneins: Die einen halten den Euro für eine robuste Währung, auch wenn sich einige Banken und Staaten aktuell in einer Refinanzierungs-Krise (und damit der Euro-Raum in einer Vertrauenskrise) befinden, andere erwarten einen Flächenbrand und den Zusammenbruch der Euro-Zone.

Wie soll man sich als Privatanleger in dieser unsicheren Lage positionieren?
Meiner Meinung nach im Prinzip wie immer: Man sollte streuen, d. h. sein Geld/Vermögen/Erspartes auf verschiedene Standbeine verteilen. Zu den möglichen Standbeinen gehören zunächst einmal liquide Anlagen wie Tagesgeld, mittelfristig liquide Anlagen wie z. B. Festgeld (-> Bankenvergleich), aber unbedingt auch Sachwerte wie Aktien und Aktienfonds. Gold kann man beimischen, es sollte jedoch nur einen kleinen Teil des Vermögens ausmachen, denn die zukünftige Preisentwicklung für Gold ist unsicher. Immobilien sollte man nicht um jeden Preis kaufen - nur wer zu einem guten Preis in einer Lage mit guter Zukunft kauft, kann den Wert erhalten oder steigern. Wer Immobilien mit einer zu geringen Eigenkapital-Beteiligung kauft und kein weiteres Vermögen hat, läuft außerdem Gefahr, dass er Zins und Tilgung bei Jobverlust oder Eintreten anderer dramatischer Ereignisse nicht mehr bedienen kann. Hilfreich ist es, einen Liquiditätsplan zu haben und für ausreichend Liquidität (Tagesgeld) zu sorgen, damit man – falls es zu einem Einbruch an der Börse oder zu einer persönlichen Problemsituation kommt -, nicht unbedingt Aktien, Aktienfonds, Immobilie oder Gold zu einem schlechten Preis verkaufen muss, um die Reparatur der Heizungsanlage oder des Autos zu bezahlen.

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Sonntag, 23. Oktober 2011

Aufspaltung der Banken in Investment-Banken und Kundengeschäft-Banken

Warum wird das diskutiert? (kurze Antwort)

Banken sind - wie Sparkassen und Kreditgenossenschaften - Kreditinstitute. Das in Deutschland herrschende Universalbankprinzip erlaubt Kreditinstituten, alle Arten von Bank- und Finanzdienstleistungsgeschäften anzubieten, beispielsweise
  • Kundengelder von Privatkunden und Geschäftskunden zu verwalten (auf Girokonten*, Sparkonten, Tagesgeldkonten, Geschäftskonten, Verrechnungskonten etc.)
  • Zahlungsverkehr zu ermöglichen und abzuwickeln
  • Kredite an Privatverbraucher und Unternehmen zu vergeben
  • Investmentbanking/Investmentgeschäfte zu tätigen
    (An- und Verkauf von Wertpapieren, Vermögensverwaltung, Ausgabe und Platzierung von Wertpapieren (Emissionen))
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Aktuell wird - angesichts der letzten Finanzkrisen/Staatsschuldenkrisen, bei denen Banken wegen ihrer "Systemrelevanz" mit Steuergeldern gerettet werden mussten - überlegt, das Investmentgeschäft vom Kundengeschäft grundsätzlich zu trennen, also aus einer Bank zwei Banken zu machen (das gäbe auch weniger Interessenkonflikte). Die Investmentbanken mit ihren risikoreicheren Geschäften würden dann nicht mehr mit Steuergeldern gerettet werden müssen, da sie als nicht systemrelevant eingestuft würden.

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